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“Die Zeit bei der Eintracht war wie ein gelebter Traum”

Es war der 3. August 2003: Gerade war er vom Oberligisten TuS Mayen zum SV Eintracht Trier 05 gewechselt, wurde gleich im ersten Saisonspiel der Zweiten Bundesliga eingewechselt (67. Minute, für Matthias Keller) – und erzielte nur eine Viertelstunde später das Sieg bringende 3:2 für die Trierer beim damaligen Bundesligaabsteiger Energie Cottbus. “Es war 30 Grad warm im Stadion der Freundschaft, wir waren nur noch mit zehn Spielern auf dem Feld und ich erzielte das entscheidende Tor. Einfach traumhaft”, erinnert sich MAngreifer Thomas Klasen, der nach dem Abstieg aus der Regionalliga im Winter 2006 die Eintracht wieder verließ, zurück zum 1. FC Kaiserslautern kehrte, wo er bereits in der Jugend aktiv war und über Drittligist Kickers Emden nun im Winter bei Regionalligist SV 07 Elversberg landete. Im Gespräch mit www.eintracht-trier.com schildert der heute 25-Jährige seine aktuelle Situation vor dem Duell am Samstag mit seinem Ex-Klub von der Mosel.

Herzlichen Glückwunsch, Ihr seid nach dem glatten 7:0 über Bezirksligist Reisbach Saarlandpokalsieger und habt Euch für die erste DFB-Pokal-Hauptrunde im August qualifiziert. Wie groß ist die Freude?

Natürlich sind wir alle erleichtert, dass es im Finale so glatt gelaufen ist und wir uns als Favorit so souverän durchsetzen konnten. Ich persönlich bin aber etwas enttäuscht, weil ich erst in der 60. Minute eingewechselt wurde. Dabei lief es nach meinem Wechsel nach der Winterpause aus Emden bisher sehr gut. Ich bekam fast durch die Bank gute Kritiken und habe auch sehr oft von Beginn an gespielt.

Du hast beim FCK, bei der Eintracht und in Emden gekickt – nun im eher beschaulichen Elversberg und das auch “nur” noch in der vierten Liga. Ein Rückschritt?

Nein, so sehe ich das nicht. In Emden hatte ich zu wenig Einsatzzeiten. Hier kann ich regelmäßiger spielen und Praxis sammeln. Ich habe einen Vertrag bis 30. Juni 2010 in Elversberg unterschrieben und will danach wieder zumindest in der Dritten Liga spielen – ob mit Elversberg oder mit einem anderen Klub, muss man sehen. Es ist in jedem Fall sehr schwer, aus dieser Liga aufzusteigen.

Hinter Dir liegen stürmische Zeiten. Gerade, als Du dabei warst, Dich bei der Eintracht in der Zweiten Bundesliga durchzusetzen, folgte der Abstieg in die Regionalliga. Eine Chaos-Saison endete mit einem neuerlichen Abstieg. Bereits in der Winterpause bist Du zurück zum FCK gegangen…

Trotz eines persönlich tollen Starts mit fünf Toren in sechs Spielen sah ich im Winter keine Perspektive mehr, da die durch Verletzungen zurückkehrenden Spielern, Trainerwechsel und Abstiegsrang zu viel schief lief. Mein ehemaliger A-Jugend-Trainer aus Kaiserslautern, Uwe Stöver, holte mich zusammen mit Trainer Hans-Werner Moser dann zurück zum Betzenberg mit der Chance, in den Profikader zu rutschen. Wir schafften dann mit den Amateuren den Klassenerhalt, aber leider setzte mich ein Muskelbündelriss die Hälfte der Rückrunde außer Gefecht. Zu Beginn der neuen Saison wurden Folgeerscheinungen der Außenband.Operation am Knie bemerkbar, das immer wieder Probleme machte und mir zu Beginn der Saison 06/07 zu einer OP am Knie geraten wurde. Vier Monate Pause waren die Folge und generell war das eine Seuchensaison mit nur gut zehn Spielen und keinem Sieg mit der Mannschaft, was den Abstieg in die Oberliga bedeutete. Nach der Reha in Donaustauf kam dann über meine Berater Gerd Merheim und Gerrit Hartung der Kontakt nach Emden zustande.

Das Wiedersehen mit der Eintracht am Samstag – welchen Stellenwert hat es bei Dir?

Es ist sicher kein Spiel wie jedes andere, auch, wenn ich aus der aktuellen Mannschaft aus früheren Lauterer und Mayener Zeiten nur noch Andreas Hesslein und Lars Schäfer und aus der damaligen Trierer Zeit Michael Dingels kenne. Die zweieinhalb Jahre in Trier waren wunderschön. Es war wie ein gelebter Traum. Erst im Nachhinein, als mir die Brutalität des Niedergangs klar wurde, ist mir das so richtig bewusst geworden.