“Selten so wohl gefühlt, wie in Trier”
Er ist gekommen, um dem SV Eintracht Trier 05 in der Regionalliga im Angriff zu (noch mehr) Durchschlagskraft zu verhelfen – und die Bilanz von Sahr Senesie stimmt fürs Erste: Mit dem 1:0 gegen Wormatia Worms am Freitag Abend legte der im westafrikanischen Sierra Leone geborene 23-Jährige den Grundstein zum Dreier, den Gustav Schulz mit dem Tor zum 2:0 in Minute 83 besiegelte. “Nicht gut gespielt – und getroffen: Es läuft eigentlich beängstigend gut”, schmunzelt Sahr, der Mitte November zum SVE gewechselt war, auch gleich in seinem ersten Einsatz im Eintracht-Dress das entscheidende 1:0 über Schalke II beisteuerte, dann aber wegen eines Ödems am Sprunggelenk und einem daraus resultierenden Muskelfaserriss nach dem Match bei Kaiserslautern II am 7. Dezember wieder auf Eis lag. Als die Teamkollegen Winterurlaub hatten, schuftete der in Berlin aufgewachsene Angreifer an seiner Fitness. “Derzeit sehe ich mich bei 90 Prozent meines körperlichen Leistungsvermögens”, meint Sahr, der 2000 in die Jugend von Borussia Dortmund gewechselt war und bis 2008 24 Bundesligaspiele für den BVB absolvieren sollte, ehe es ihn zum Schweizer Topklub Grasshopper Zürich und zur TSG Hoffenheim (damals noch Regionalliga) verschlug. Auch in Cloppenburg traf der vierfache deutsche Junioren-Nationalspieler am vorvergangenen Wochenende für den SVE ins Schwarze, bringt es damit jetzt auf drei Treffer in fünf Spielen. “Mit Toren will ich mich wieder interessant machen”, gibt Sahr zu. Nach seiner Vertragslosigkeit und dem geplatzten Engagement bei Red Bull New York im Spätsommer lotste ihn SVE-Cheftrainer Mario Basler nicht zuletzt deshalb an die Mosel, damit er sich wieder ins Gespräch bringen kann. Doch auch ein Verbleib in Trier ist nicht ausgeschlossen: “Ich habe mich bislang in meinem Leben selten so wohl gefühlt, wie hier in Trier. In der Stadt gibt es viel zu sehen, die Zuschauer sind enthusiastisch.” Auf die Frage, ob er denn auch kulinarisch in Trier angekommen ist und etwa schon mal “Teerdisch” oder “Flieten” probiert hat, muss Sahr aber mit “Nein” antworten. “Noch habe ich keine Einladung zum Essen von einem Trierer Mädchen erhalten”, verrät er mit einem Augenzwinkern….
Zurück zum Sportlichen: Erste Gespräche mit den Verantwortlichen wegen eines möglichen Verbleibs über den Sommer hinaus hätten bereits statt gefunden. “Ich lasse alles auf mich zukommen und versuche zunächst, weitere Tore für die Eintracht zu erzielen”, sagt der geschmeidig wirkende Offensivmann, der auf die beiden nächsten Spiele besonders “brennt”: “Münster am Freitag und eine Woche später Essen zu Hause werden richtige Gradmesser. Nach unserer guten Wintervorbereitung und den beiden Siegen in Cloppenburg und gegen Worms traue ich uns hier einige Punkte zu.”