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Bolzplatz-Kicks mit Bruder Helmut halten ihn fit

Lothar Leiendecker ist nach wie vor der erfolgreichste Zweitliga-Torjäger des SV Eintracht Trier 05: Zwischen 1977 und ´81 erzielte er nicht weniger als 61 Treffer für den SVE. „Nach dem bitteren Abstieg wollte ich Profi bleiben und bin nach Fürth gegangen“, erinnert sich der heute 56-Jährige. Bei den Kleeblättern kickte er zwei Saisons in der damals neu gegründeten, eingleisigen Zweiten Bundesliga. Darauf zog es den gebürtigen Trierer zum seinerzeitigen Berliner Shooting-Klub Blau-Weiß 90, mit dem er 1984 den Aufstieg in die Zweite Bundesliga feierte. Es folgte eine starke Saison mit 26 Treffern beim 1. FC Bocholt in der Oberliga Nordrhein. Nicht nur sportlich, sondern auch privat hatte Lothar Leiendecker hier vollen Erfolg, lernte er doch im Münsterland seine heutige Frau Petra kennen, mit der nunmehr 23 verheiratet ist und mit der zwei Töchter (Linda, 15, und Katja, 12) hat.   „Obwohl es in Bocholt so gut lief, wollte ich wieder zurück nach Trier“, sagt Lothar Leiendecker, Bruder des Trierer Kultsängers „Helm“, heute. Mit der Eintracht kratzte er 1987 noch einmal an der Zweiten Bundesliga, scheiterte aber in der Aufstiegsrunde an den Offenbacher Kickers und der SpVgg Bayreuth. Beim VfL Trier ließ der treffsichere Angreifer seine offizielle Laufbahn ausklingen – zum Abschluss feierte er mit den Heiligkreuzern 1992 noch einmal den Landesliga-Meistertitel und den Aufstieg in die Verbandsliga. „Es waren super schöne Jahre“, blickt der mit seiner Familie in Olewig wohnende Leiendecker zurück – wohl wissend, dass einst aller Anfang schwer war: Der damalige Eintracht-Trainer Heinz Kassenbrock erkannte das Talent Leiendeckers zunächst nicht, sodass sich dieser nach seiner A-Junioren-Zeit 1972/73 zunächst in der dritten Mannschaft in der Reserveklasse beweisen musste. 75 Tore in nur einer Saison sprachen dann aber für sich…

Mit seinen 56 Jahren hat der als Bilanzbuchhalter bei der Sektkellerei Schloss Wachenheim AG tätige Leiendecker die Fußballschuhe inzwischen fast ganz an den Nagel gehängt. Auch die Einsätze bei der Eintracht-Ü50 sind ihm in den letzten Jahren immer schwerer gefallen: „Da wacht man morgens auf und kann sich kaum noch bewegen.“ Er hält sich fit mit Joggen (drei Mal die Woche) und gelegentlichen Bolzplatz-Kicks mit Bruder Helmut.

Die Eintracht „habe ich noch fest im Blick, auch, wenn ich leider nicht mehr so häufig im Stadion bin“, so der Ex-Top-Torjäger. Leiendecker weiß, „wie wichtig es ist, aus der vierten Liga aufzusteigen, denn nur so ist man auf die Dauer  für größere Sponsoren interessant, weil dann das Fernsehen wieder häufiger von unseren Spielen berichtet“. Die aktuelle Entwicklung beim SVE bezeichnet er als „sehr positiv“, weil man in den vergangenen Jahren die Nachwuchsarbeit erheblich intensiviert habe und wieder eine attraktive Anlaufstelle für Talente aus der ganzen Region sei.

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